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Der weltweit erste Standard für die Kompostierung von Textilien. Eine Utopie?

Mandy Geddert , CHARLE - premium haberdashery
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Der weltweit erste Standard für die Kompostierung von Textilien. Eine Utopie? - Der weltweit erste Standard für die Kompostierung von Textilien | CHARLE

In deutschen Privathaushalten landen jährlich etwa 1,3 Mio. Tonnen Kleidung im Müll. Davon wird immerhin ein Teil zu Putzlappen verarbeitet (Downcycling). Zwischen 40 und 50 % gelangen gewinnbringend nach Afrika, Asien und Osteuropa. Der Rest wird verbrannt.

In Australien sind es gemäß Angaben des The Guardian 227.000 Tonnen Kleidungsstücke, die jährlich der Mülltonne zum Opfer fallen.

Es gibt viele Ansätze, wie Kleidung wiederverwertet werden kann.
Idealerweise wird sie von der Konzeption bis zum Lebensende kreislauffähig gestaltet, sodass so gut wie keine Abfälle entstehen. Das Recycling von und die Reparaturen an Textilien sind weitere Varianten, wie Müll vermieden werden kann. Eine andere Möglichkeit ist die Kompostierfähigkeit von Textilien, die im Sinne der Kreislauffähigkeit gedacht werden kann.

Für die Kompostierung von Textilien gibt es weltweit bislang keinen Standard. Das soll sich nun ändern, und zwar in Australien.

Unsere langjährige Kundin Stephanie Devine vom Dessous Label The Very Good Bra hat vor einigen Jahren den weltweit ersten kompostierbaren BH entwickelt, u. a. aus unseren elastischen Bändern. Als es um die professionelle Entsorgung, nämlich der Kompostierung ging, stellte Stephanie fest, dass es keine öffentliche Möglichkeit gibt, aus dem BH an seinem Lebensende offiziell Humus machen zu lassen. So tat sie sich mit Experten aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zusammen und erarbeitete einen Vorschlag für Standards Australia: „eine technische Spezifikation für kompostierbare Textilien“ zu entwickeln. Diese Idee soll nun in die Tat umgesetzt werden.

Wenn das gelingt, wäre es ein Meilenstein in der Textilindustrie. Denn dann müsste Kleidung, die kompostierbar sein soll, völlig neu konzipiert werden: nämlich plastikfrei, ohne schädliche Beschichtungen und anderen Verunreinigungen. Das wäre ein großer Hebel im Sinne echter Verantwortung, die die produzierende Textilindustrie übernehmen müsste.

Wir drücken die Daumen und wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung des Vorhabens.

Hier entlang zum vollständigen Artikel im The Guardian.

Stephanie hat eine Crowdfunding Kampagne gelauncht, in der sie den weltweit ersten plastikfreien Still-BH vorstellt (siehe Artikelfoto). Die Idee ist brillant und wurde lang herbei ersehnt. Der Wermutstropfen: Der Artikel ist leider noch nicht in Europa erhältlich.